Ich mach mein Ding
Ich danke dem Skispringer Sven Hannawald für diesen Spruch. Denn nichts hat mich seit Jahren so motiviert, getröstet und weitergebracht, wie diese Aussage: Ich mach mein Ding.
Als ich angefangen habe zu fotografieren, im Jahr 1984, ich war 12, da war die Welt noch eine komplett andere. Die Fotos, die ich mit meiner von meinem Vater geschenkten Minolta gemacht habe (36 Stück, manchmal 2 x 36 Stück in einem Urlaub), die hat kein anderer zu sehen bekommen außer mir, meinen Eltern und vielleicht noch der Mensch, der die Fotos
entwickelt hat.
Ich habe bereits damals schon Fotos gemacht, nicht nur, weil ich Erinnerungen an die Urlaube haben wollte, sondern auch, weil ich 'schöne Fotos machen' wollte. Fotos, um des Fotos willen
sozusagen.
Vergleichsmöglichkeiten gab es damals keine. Beziehungsweise war das etwas, was einfach nicht existent war - vergleichen.
Heute - wenn der Hobby-Fotograf ehrlich zu sich selber ist - müssen wir uns ständig am Riemen reißen, nicht in die Falle zu tappen und unsere eigenen Arbeiten mit denen anderer zu vergleichen. Denn das fällt so leicht, ist so verführerisch und giftig.
Natürlich betrachte ich die Bilder meiner Hobby- oder Berufsfotografen-Kollegen. Viele mit Genuss,
manche skeptisch, aber stets mit Respekt für den Künstler. Kunst ist streitbar oder eben auch nicht. Ich bin eher auf der 'Nicht'-Seite. Ich kann mir niemals anmaßen, zu sagen, ein Kunstwerk (und auch Fotografien zähle ich dazu) wäre schlecht oder gut. Das Einzige, was ich jeweils sagen kann, ist, ob mir das Bild persönlich gefällt oder nicht. Was der eine einfach nur verabscheuungswürdig findet, hängt sich der nächste ins Wohnzimmer, so einfach ist das.
Aber auch ich war natürlich über die letzten paar Jahre immer wieder gefangen in der Vergleichen-Spirale.
Instagram, Facebook und Co. leben ja genau davon und das machen sie perfekt. Oft überkam mich dabei das ungute Gefühl, ich bin nicht gut genug für meine eigenen Ansprüche - genau das Gefühl, was die Teenies in Bezug auf ihre eigenen Körper haben, nur eben auf meine Arbeit bezogen.
Einerseits kann einen so ein Gefühl sehr anspornen, sich weiterzuentwickeln. Es kann einen aber auch lähmen.
Ich kann nur jedem den Rat geben: Wenn einen dieses lähmende Gefühl droht, zu übermannen, dann sollte man sich hinsetzen, tief durchatmen und sich den Satz von Sven Hannawald sagen: Ich mach mein Ding. Scheuklappen auf! Sich konzentrieren auf das, was einem selber Spaß macht, gut tut, gefällt. Und wenn das Resultat am Ende nur einer gut findet und dass vielleicht sogar nur Du selber bist - na und? Hauptsache ist doch, DIR gefällt es, es ist DEIN Ausdruck und DEINE Sichtweise.
Ich mach mein Ding.
Hier seht Ihr eine kleine Auswahl der Bilder der letzten paar Wochen - unter anderem habe ich unser schönes Aquarium in der Willibaldsburg besucht und konnte ein paar Fotos machen.



















