Überflutung

Überflutung, Reiz-Überflutung

Ich hatte es ja schon öfter mal angesprochen, heute möchte ich jedoch noch mal ein paar kurze Gedanken dazu äußern:

Kann Schönes auch zu viel sein? Oder, andersherum gefragt: Kann es auch zu viel des Schönen geben?

Mein erster Impuls ist natürlich, sofort NEIN zu schreien. Das Schöne in der Welt, das will ich doch sehen! Alles, was dem Auge gefällt, den Geist erhebt, die Seele berührt. Das tut uns auch ungefragt gut, besser als jedes Konsumieren von zu 99,99 Prozent negativen Nachrichten.

Und trotzdem schleicht sich in Bezug auf Fotografie bei mir manchmal, in den letzten Jahren vermehrt, so ein kleines, subtiles, ganz leicht unangenehmes Gefühl ein: Ein Gefühl, welches sich zusammensetzt aus Übersättigung, aus „hab-ich-alles-schon-mal-gesehen“ und andererseits bei einigen Bildern aus der nüchternen Erkenntnis: „So tolle Fotos werde ich nie machen können“.

Die ‘Schuld‘, wenn man überhaupt von so einer sprechen kann, gebe ich der heutigen Zeit, den sozialen Medien, dieser absoluten Reizüberflutung. Selbstverständlich bin ich dann selber ‘Schuld‘, weil ich diese nutze! Und ich bin ja ebenso ein Teil dieser Übersättigung, dieser Bilderflut.

Ja, es ist natürlich schön, so viele wundervolle Aufnahmen zu sehen - aber ist das für die eigene Tätigkeit nicht manchmal kontraproduktiv? Eben auch weil man oft das Gefühl bekommt - so etwas Tolles schaffe ich eh nicht. Natürlich ist Vergleichen immer ein schlechter Ratgeber, aber diese Gedanken kommen oft in Sekundenbruchteilen, unwillkürlich. Dessen muss man sich bewusst werden.

Für mich gibt es aus diesem Dilemma nur einen Weg: Die Reizüberflutung für einen selber nicht unbedingt stoppen, aber hin und wieder mal neu steuern. Ich werde mir demnächst mal die Zeit nehmen und überlegen, was ich wirklich sehen will und was ich eigentlich aussortieren kann.

Denn noch ein Aspekt spielt dort hinein: Inspiration für meine eigene Fotografie sollte für mich aus der Natur kommen, aus dem Moment, aus der Situation, in der ich gerade bin und was ich daraus mache - und nicht von anderen Bildern oder von anderen Fotografen. Denn das bin dann nicht ich.

Hier eine kleine Auswahl der letzten Zeit (Die Bilder der Greifvögel sind alle im Falkenhof Rosenburg entstanden):


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